Zusammengestellt von Mitgliedern des Presseausschusses zum 25 Jährigen Jubiläum im Jahr 1980

Bis zum 10 Jährigen Bestehen im Jahr 1965

Als Pfingsten 1965 mit einem Schützenball auf dem Windhof das 10jährige Bestehen des Schützenvereins Pohl-Göns gefeiert wurde, hatte der Verein nicht nur 10 Jahre bestanden, es hatte sich auch manches in dieser Zeit ereignet und verändert.

 

Zunächst wurde 1956 ein Preisschießen des „Schützenvereins 1924 Ebersgöns“ besucht, 1957 ein Preisschießen in Friedberg, bei dem Karl Becker im Hauptschießen eine Ehrenscheibe des damaligen Kreisschützenmeisters Heinrich Dauernheim errang. 1958 führte der Verein ein Freundschaftsschießen mit dem Schützenverein Bad Nauheim durch, wobei die Pohl-Gönser Schützen zuerst nach Bad Nauheim fuhren und dann die Badestädter zum Rückkampf nach Pohl-Göns kamen. Die Leistungen, mit denen die Bad Nauheimer aufwarten konnten, zeugten von deren intensiverem Training. Den Schützenverein Hausen besuchten die Pohl-Gönser 1959 zu einem Preisschießen. Die in den Anfangsjahren durchgeführten Wettkämpfe auf Kreis und Gauebene waren dann noch weitere Vergleichsmöglichkeiten im Leistungsstand der einzelnen Schützen und Vereine. Bei diesen Wettkämpfen führte jeder Verein das Schießen auf seinen eigenen Ständen durch, und die Scheiben wurden, von Zeugen unterschrieben, eingeschickt. Der Vorteil lag darin, dass jeder Verein erhebliche Fahrkosten gegenüber den später eingeführten Rundenwettkämpfen sparen konnte. Andererseits fehlte den Fernwettkämpfen die Spannung, wie sie bei den Rundenwettkämpfen zu beobachten ist. Die Erfahrungen, die die Pohl-Gönser Schützen bei auswärtigen Veranstaltungen sammeln konnten, dienten als Ansporn zur weiteren Leitungssteigerung. Vor allem der Vorsitzende Karl Becker versuchte zwischen dem wöchentlichen Übungsschießen seine und seiner Kameraden Fähigkeiten durch Atem- und Trockenübungen zu verbessern.

 

Nicht nur bei sich, sondern besonders bei jungen Schützen, die er stets zu fördern trachtete, ist ihm dies gelungen. Die etwas älteren aktiven Schützen des Vereins hielten sich in dieser Zeit mehr an die Geselligkeit, an Skat und sonstige Spiele. Auch auf diese Weise trafen neue Mitglieder zu dem Verein.

 

Ein wichtiges Ereignis fiel in das Jahr 1961. Durch die Vermittlung des 2. Vorsitzenden Hans Hansen waren die Pohl-Gönser Schützen Gäste einer amerikanischen Damen-Schützenmannschaft aus der Kaserne Kirch-Göns. Wie staunten wir über den komfortablen, geräumigen Schießstand, bei dem nicht nur die Beleuchtungsverhältnisse, das Scheibenrückholsystem, sondern auch der an sich einfachere, aber dennoch sichere Kugelfang, alle begeisterte. Für uns, im KK-Schießen ungeübt, dennoch ein unvergleichliches Erlebnis. Der Gegenbesuch der amerikanischen Ladys bei uns in Pohl-Göns muss enttäuschend gewesen sein. Dennoch erinnert man sich beiderseits heute noch gerne an diese Begegnung, Die Geselligkeit unter Schützen, so lernten wir damals, hatte auch international Gültigkeit. So wie wir von der amerikanischen Mannschaft aufgenommen und bewirtet wurden, taten auch wir unser Bestes und waren bei beiden Begegnungen guter Dinge.

 

Wie bei fast allen Vereinen gab es auch im Schützenverein Pohl-Göns Zeiten der Blüte und großer Aktivitäten und solche, die weniger von Begeisterung getragen waren. In einer bestimmten Zeit hatten wir regen Zuspruch, der nicht unbedingt der damals im Saal des Schützenhofes eingerichteten „Boadway-Bar“ zugeschrieben werden soll. Dennoch traten neue und vor allem auch junge Mitglieder dem Verein bei. Dies zog neue Aktivitäten nach sich. Seit 1956 begonnen, wurden nun doch mehr bronzene, silberne und goldene, ja großgoldene Leistungsnadeln geschossen. 1964 wagte man sich auch wieder zu einem Pokalschießen nach Bad Nauheim.

 

Im Vorstand gab es im Jahr 1961 durch den Umzug unseres 2. Vorsitzenden Hans Hansen nach Gießen die erste Veränderung, in dem Alwin Artus dessen Nachfolge ab 1962 antrat. 1964 wurde er zum ersten Vorsitzenden gewählt und leitet seit dieser Zeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern die Geschicke des Vereins. Wie schon eingangs erwähnt, traten in dieser Zeitspanne weitere Veränderungen ein, die zur Steigerung der Schießtätigkeit führten.

 

Zur Feier des 10jährigen Vereinsjubiläums veranstaltete man im Festjahr 1965 ein Pokalschießen, an dem sich mehrere auswärtige Vereine beteiligten. Als Sieger ging die Mannschaft des Schützenvereins Kirch-Göns hervor. Die Pohl-Gönser Damen waren aufgefordert, an einem Königinnenschießen teilzunehmen. Erste Pohl-Gönser Schützenkönigin wurde Sylvia Lugert. Am Pfingstsonntag schließlich fand ein Tanzabend statt, bei dem die Sieger der Wettbewerbe ausgezeichnet wurden. Mit Musik und Tanz ging es bis zu spät in die Nacht: ein Jubiläumsfest, das für viele noch lange in Erinnerung blieb.